Donnerstag, 21. Juni 2012

Die Rhetorik der Inklusion

Ich finde es schade, dass die Debatte der Inklusion beinahe ausschließlich zu "behinderten" SchülerInnen, die in eine Regelschule wechseln dürfen/sollen geführt wird. Als ob Inklusion dann erreicht ist, wenn die schulischen Zugänge geklärt sind. Wenn man unter Inklusion versteht, dass alle Personen zu allen Gesellschaftssystemen (Wirtschaft, Politik, Erziehung, Kunst...) gleichermaßen Zugang haben, dann wäre das Ausmaß eines unlösbaren Problems gut beschrieben. Interessant wird die Konstellation der Inklusion/Exklusion von Personen, wenn man sie auf die Organisationsebene "herunterbricht" (Schulen sind z.B. Organisationen, in denen die Schüler in der Rolle des Publikums relevant sind. Die o.g. enggeführte Schulinklusionsdebatte ist eigentlich als eine Organisationsdebatte zu führen). Auf der Organisationsebene sehen wir dann, dass vermutlich alle Personen in Organisationen (Schulen, Unternehmen, Kindergärten, Seniorenheime, Arbeitsagenturen,....) irgendwie inkludiert sind. Die größte gesellschaftliche Herausforderung besteht sicherlich darin, Mitglied einer Organisation zu werden, in der man eine Leistungsrolle übernimmt. Meine Reflexion geht also mehr dahin zu schauen, welche Organisation, welche Person in welcher Rolle inkludiert.

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