Mittwoch, 13. Januar 2016

"systemisch" oder "ein bisschen systemischer"

Ich höre immer wieder gerne eine CD von M. Varga von Kibéd "Theoretische Grundlagen des Systemischen Denkens" (gibt's hier). Dort zeigt er u.a., dass die Ansicht man arbeite, denke, handle nun systemisch, gewisserweise schon wieder nicht-systemisch, bzw. eine Beschreibung 1. Ordnung ist. Man bezieht damit eine definitive Position, die die Bedingtheit dieser Beobachtung oder den Kontext des Beobachtens ausblendet und so tut, als wäre es das jetzt, und nicht in Rechnung stellt, dass man sich mit seiner Beobachtung und Beschreibung im Verhältnis zu einer anderen und anders möglichen Beobachtung befindet. Deshalb schlägt Varga von Kibéd vor, lieber davon zu sprechen, man beobachte jetzt etwas systemischer, und mit "sytemischer" zeigt man bereits an, dass es immer nur "systemischer" als vorher, aber nie "systemisch"sein kann. Und das ist jetzt eine ganz und gar "nicht systemische Sicht". :-)

Dienstag, 12. Januar 2016

Drop your Tools

Oft hört man ja, dass die "Tools" fehlen und man erlebt das als Mangel. Es gibt Situationen, in denen Tools sehr hinderlich sind und dabei erinnere ich mich an einen älteren Artikel über das Verlernen im Sinne von Peter Weick.

Montag, 11. Januar 2016

Ein kleiner Schritt für die Azubis, aber ein großer für das Ausbildungscoaching ;-)

Es geschieht schon häufig, dass ich phantasiere, das wirkliche und richtige Leben unserer Azubis würde erst mit dem Start der Ausbildung bei uns beginnen. Dass ich gar nicht in Rechnung stelle, dass so viel Leben davor, daneben und vor allem danach sein kann. Liebe Kolleg_innen, ich bin, du bist, wir sind nur winzige Interventionen in einem reichen, vollen und interessanten Leben der Anderen. Das vergesse ich oft und halte meine Sicht für das Maß aller (vernünftigen) Dinge. Ich übe in diesem Jahr die Haltung des Beobachters, der interveniert, ohne zu intervenieren. :-)

Freitag, 8. Januar 2016

Ableism

Ich entlehne den Begriff des "Ableism" der Inklusionsdebatte und nutze ihn für unser Arbeitsfeld "Übergang Schule-Beruf": Dort stehen die Jugendlichen als zukünftige Azubis und Student_innen im Vordergrund. Dabei geht es selbstverständlich darum, wie sie sich in der zukünftigen Arbeitswelt "nützlich" machen können und wie ihre Fähigkeiten entwickelt werden können. Der "Fähigkeitismus" könnte schon in manchen Fällen die Sicht auf das, was Jugendliche sonst noch so ausmacht verstellen. Es lohnt sich sicher, das "Dogma der Fähigkeiten" kritsch zu beleuchten.