Wer Interesse hat, interessante Gespräche mit Unternehmen Duisburgs, mir und meiner Kollegin zu führen, komme doch bitte zu dieser Veranstaltung.
Beste Grüße, bis dahin
Die IMBSE-Akademie ist eine reflektierende Seite der IMBSE GmbH. Fragen stehen im Vordergrund. Antworten sind weder notwendig noch unmöglich.
Mittwoch, 26. Juni 2013
Samstag, 22. Juni 2013
Kontingenzkompetenz
Ich mache mir seit einiger Zeit Gedanken, welche Haltung ich
zu interkulturellen Trainings entwicklen könnte. Seit einigen Tagen wird mein
Stand fester und ich meine, auf einer brauchbaren Spur zu sein.
Interkulturelle Trainings beherbergen Personen, die
mindestens mit Meinungen über und Erwartungen an Menschen ausgestattet sind.
Der Versuch, diese Meinungen und Erwartungen gegen alternative (interkulturell
kompetente) Meinungen und Erwartungen „auszutauschen“, wird zuverlässig scheitern,
auch wenn der/die Trainer_in den Eindruck hat, mit Schlüsselerlebnissen, neue
Sichtweisen installiert zu haben. Spätestens eine Woche nach dem Training
rasten die alten Bilder wieder ein und es beginnt dasselbe in grün.
Man müsste „tiefer“ ansetzen. Jenseits von Kultur und
Barbarei bewegen wir uns in einer beobachteten Welt, deren „Images“ fungierende
Unterscheidungen (in Anlehnung an Peter Fuchs' „fungierende Ontologien“), die
weder notwendig noch unmöglich (kontingent) sind – tief durchatmen.
Der Dekonstruktion kommunizierten Rassismus’, kommunizierter
Vorurteile und Stereotypen im Rahmen von Trainings sollte kein inhaltlich
alternatives Angebot folgen, sondern die Zumutung mit, in, und durch Kontingenz
klarzukommen. Wenn es etwas geben könnte, das trainiert wird, dann die
Kompetenz mit Kontingenz zu handeln. Stellt man in Rechnung, dass jede
Wahrnehmung und Kommunikation grundsätzlich kontingent ist, dann kann man sich getrost der Untersuchung von funktionalen Aspekte seiner Wahrnehmung und Kommunikation zuwenden. Dieses Spiel macht natürlich erst dann Spaß, wenn man
„loslässt“, wenn man bereit ist, über sich selbst und anderes zu lachen, wenn
man beginnt, respektlos gegenüber Beschreibungen zu werden.
Dem folgt dann eigentlich gar nichts. Es entsteht keine neue
Welt. Wir beginnen die „Polykontexturalität“ (Ich verwende den Begriff, "wie er mir gefällt", vielen Dank Gotthard Günther) zu managen und verlieren „unter
der Hand“ möglicherweise auch den alten Begriff der Kultur.
Donnerstag, 13. Juni 2013
Organisation und Gesellschaft
Heute hatte ich ein interessantes Gespräch mit einem Ausbilder eines großen Unternehmens. Er ist sehr stolz auf seinen Arbeitgeber, weil er den Auszubildenden Sportangebote macht, Ausflüge organisiert und sich umfänglich um die Azubis "kümmern". Eigentlich, so seine Meinung, sei es die Aufgabe der Gesellschaft, sich um junge Menschen zu kümmern und nicht die (s)eines Unternehmens.
Ich habe mich mich dazu nicht geäußert, ich fragte mich allerdings, wen er denn meint, wenn er von "der Gesellschaft" spricht. Sind Organisationen nicht Teil der Gesellschaft?
Weil die Gesellschaft keine Adresse hat, kann man ihr alles zusenden. Man weiß dann genau, dass nichts ankommt und man kann sich sicher sein, dass sich "die Gesellschaft" nicht wehrt und anderer Meinung ist. "Die Gesellschaft" ist so unsichtbar, unadressierbar, unfassbar wie "Menschen".
Aber trotzdem: Man kann sich ja fragen, ob Unternehmen Erziehungs- und Sozialisationsaufgaben übernehmen können. Mit der Perspektive des Unternehmens kommt man dann mit den "Inklusionsangeboten" an Grenzen, wenn es sich nicht mehr rechnet. Ich hätte dem Ausbilder sagen können, dass es sich rechnet, wenn man den Auszubildenden dieses und jenes anbietet. Nur vor dem Hintergrund des ökonomischen Kalküls werden Angebote gemacht. Damit möchte ich die Unternehmensentscheidungen nicht kritisieren, allerdings halte ich auch keine Lobeshymne auf sogenannte sehr soziale Unternehmen.
Ich habe mich mich dazu nicht geäußert, ich fragte mich allerdings, wen er denn meint, wenn er von "der Gesellschaft" spricht. Sind Organisationen nicht Teil der Gesellschaft?
Weil die Gesellschaft keine Adresse hat, kann man ihr alles zusenden. Man weiß dann genau, dass nichts ankommt und man kann sich sicher sein, dass sich "die Gesellschaft" nicht wehrt und anderer Meinung ist. "Die Gesellschaft" ist so unsichtbar, unadressierbar, unfassbar wie "Menschen".
Aber trotzdem: Man kann sich ja fragen, ob Unternehmen Erziehungs- und Sozialisationsaufgaben übernehmen können. Mit der Perspektive des Unternehmens kommt man dann mit den "Inklusionsangeboten" an Grenzen, wenn es sich nicht mehr rechnet. Ich hätte dem Ausbilder sagen können, dass es sich rechnet, wenn man den Auszubildenden dieses und jenes anbietet. Nur vor dem Hintergrund des ökonomischen Kalküls werden Angebote gemacht. Damit möchte ich die Unternehmensentscheidungen nicht kritisieren, allerdings halte ich auch keine Lobeshymne auf sogenannte sehr soziale Unternehmen.
Donnerstag, 6. Juni 2013
Selbst(un)bewusstsein
Im Rahmen der Zielvereinbarungen mit unseren Auszubildenden wird häufig eine Verbesserung des Selbstbewusstseins angestrebt. Ich finde die Arbeit am Selbstbewusstsein schwierig, weil ich mir gar nicht vorstellen kann, woran man ein irgendwie geartetes Selbstbewusstsein erkennen kann. Mir scheint das Hantieren mit dem Selbstbewusstsein geschieht ähnlich unbewusst, wie das Werkeln am Menschen mit der schönen Konsensformel, "der Mensch" stehe im Mittelpunkt unserer Arbeit (personenbezogene Dienstleistung). Möglicherweise ist die Rede vom Menschen und des Selbstbewusstseins hilfreich, weil sie einen "wärmt", schnell kommuikativen Anschluss findet und immer "Recht" bekommt.
Montag, 3. Juni 2013
MoM und MmM
Ich versuche ein persönliches Experiment: Fastenzeit zur Verwendung von "mit Migrationshintergrund". Das war jetzt aber das letzte Mal. In den kommenden vier Wochen versuche ich die MmM-Bezeichnung nicht zu verwenden. Verschärft wird das Experiment dadurch, dass ich die "Unterscheidung in Gebrauch" missverstehe oder nicht verstehe und für meine Kommunikationspartner_innen, naja, seltsam reagiere. Als Anlass, so zu experimentieren, dient mir Paul Mecherils Text ab S. 139.
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