Dienstag, 6. August 2013

Lernen II - Höchstrelevanz des Selbst



Wenn man also das Ich als hinterlassene Spur der Unterscheidung „Kommunikation/Denken“ vermutet, dann könnte man sich Batesons Lernstufen zuwenden. Ich habe einen wunderschönen Teil einer Beschreibung von Maren Lehmann aus dem Buch „Theorie in Skizzen“ übernommen:

„Das Lernen II situiert den sich Verhaltenden als Lernenden in seinem im Laufe der Zeit immer komplexer werdenden mit immer weniger Aufwand auszubauenden Kontext. Lernen II ist nichts anderes als ‚Lebenslauf‘ (eine Beziehungsabfolge), …. Wenn ich auf der Ebene des Lernens II stehen bleibe, bin ‚jch‘ die Gesamtheit derjenigen Charakteristika, die ich als meinen Charakter bezeichne. ‚Ich‘ bin meine Gewohnheiten, im Kontext zu handeln und die Kontexte zu gestalten und wahrzunehmen, in denen ich handle. Individualität ist ein Resultat oder eine Ansammlung aus Lernen II. Durch Lernen II wird also… die Höchstrelevanz des Selbst ermöglicht. … Ein höchstrelevantes Selbst kann nicht aufgeben, nicht verzichten, nicht locker lassen, keine Auswege finden, das ist  - könnte man vermuten – der Preis für die Ökonomie seiner ‚Beziehungsabfolgen‘.“  (S. 125)

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