Wenn man also das Ich als
hinterlassene Spur der Unterscheidung „Kommunikation/Denken“ vermutet, dann
könnte man sich Batesons Lernstufen zuwenden. Ich habe einen wunderschönen Teil
einer Beschreibung von Maren Lehmann aus dem Buch „Theorie in Skizzen“
übernommen:
„Das Lernen II situiert den sich
Verhaltenden als Lernenden in seinem im Laufe der Zeit immer komplexer
werdenden mit immer weniger Aufwand auszubauenden Kontext. Lernen II ist nichts
anderes als ‚Lebenslauf‘ (eine Beziehungsabfolge), …. Wenn ich auf der Ebene
des Lernens II stehen bleibe, bin ‚jch‘ die Gesamtheit derjenigen
Charakteristika, die ich als meinen Charakter bezeichne. ‚Ich‘ bin meine
Gewohnheiten, im Kontext zu handeln und die Kontexte zu gestalten und
wahrzunehmen, in denen ich handle. Individualität ist ein Resultat oder eine
Ansammlung aus Lernen II. Durch Lernen II wird also… die Höchstrelevanz des
Selbst ermöglicht. … Ein höchstrelevantes Selbst kann nicht aufgeben, nicht
verzichten, nicht locker lassen, keine Auswege finden, das ist - könnte man vermuten – der Preis für die
Ökonomie seiner ‚Beziehungsabfolgen‘.“
(S. 125)
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