Freitag, 19. Februar 2016

Entscheidungen sind Unterscheidungen



Ich habe einen Wikipedia-Text beigefügt, den ich zu 95% nicht verstehe. Aber seit ungefähr 25 Jahren bin ich fasziniert von der Aufforderung „Triff eine Unterscheidung“. Damit beginnt ALLES. Eine Unterscheidung zu treffen, ist fast so etwas wie eine Entscheidung zu treffen, aber die Entscheidung ist in der Regel ja eine Bekräftigung oder Betonung von getroffenen Unterscheidungen. Immer „hinterlässt“ eine Unterscheidung als Spur eine markierte (Dies) und eine unmarkierte Seite (Nicht-Dies). Die markierte Seite ist präzise und die nicht-markierte Seite ist diffus. Wenn ich „gelb“ sage, ist „nicht-gelb“ die unmarkierte Seite. Wenn ich die Einheit dieser Unterscheidung gelb/nicht-gelb wiederum mit einer Unterscheidung benenne, dann könnte ich „Farbe“ sagen und damit eine neue Unterscheidung treffen, auch wieder mit einer markierten Seite „Farbe“ und einer unmarkierten Seite „Nicht-Farbe“. Die nicht-markierte Seite ist aber eben nicht alles andere als „gelb“, denn „gelb“ eröffnet nicht den Horizont auf „Kuchen“ oder „Mädchen“ sondern auf „weitere Farben“. Wenn ich mir eine Gabel aus der Schublade nehme, dann liegt die Gabel im Kontext des Bestecks und ich weiß nicht nur, dass ich dort die Gabel finde sondern auch Messer und Löffel.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen